Hamburgs Jean-Luc Dompe reagiert auf einen Gegentreffer © Imago Images
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AUDIO: HSV-Torjäger Glatzel: "Ziel war es, die Schale zu holen" (2 Min)

Keine Schale bei der Party! HSV wird nach Pleite in Fürth Zweiter

Stand: 18.05.2025 18:18 Uhr

Aufsteiger HSV hat die Meisterschaft in der 2. Liga verpasst. Die Hamburger unterlagen bei Greuther Fürth am Sonntag im letzten Saisonspiel mit 2:3 (0:1). Da Köln parallel gewann, beendet das Team von Trainer Merlin Polzin die Spielzeit auf Platz zwei, bei der Party am Montag gibt es also keine Schale.

von Tobias Knaack

Nach einem kurzen Moment der Trauer über die verpasste Zweitliga-Meisterschaft feierten Mannschaft und Fans den Aufstieg dennoch lautstark und sangen: "Nie mehr 2. Liga, nie mehr, nie mehr!"

Die Hamburger boten am Fürther Ronhof zwar keine schlechte Leistung, ließen aber die letzte Konsequenz vermissen. Die hätte es angesichts des klaren Erfolgs des 1. FC Köln über Kaiserslautern (4:0) allerdings gebraucht, um selbst zu gewinnen und bei der großen Aufstiegs-Party am Montag auch mit einer Trophäe feiern zu können. Die Treffer von Jean-Luc Dompé (50.) und Robert Glatzel (67.) reichten dafür nicht. Mann des Spiels war Fürths Felix Klaus mit einem Dreierpack (41., 57. und 63.).

"Nach der ersten Enttäuschung sollte uns aber auch bewusst sein, was wir für ein tolles Jahr gespielt haben." HSV-Stürmer Davie Selke

Immerhin eine persönliche Auszeichnung gab es am Sonntag für den HSV: Davie Selke, gegen die Spielvereinigung zunächst nur auf der Bank, hat die Torjägerkanone mit 22 Treffern gewonnen.

Der 30-Jährige hatte kurz nach Abpfiff gemischte Gefühle: "Wir hätten die Schale heute natürlich sehr gerne gehabt, das hat leider nicht funktioniert. Nach der ersten Enttäuschung sollte uns aber auch bewusst sein, was wir für ein tolles Jahr gespielt haben." Und das soll, so Selke, am Montag "gebührend gefeiert werden. Dass der HSV wieder da ist, wo er hingehört: in der Bundesliga."

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HSV hat die Chancen, Fürth macht das Tor

Von einem Aufstiegskater nach der wilden Feier am vergangenen Wochenende gegen Ulm (6:1) war bei den Hamburgern zunächst nichts zu spüren, sie waren sofort gut in der Partie: William Mikelbrencis hatte per Volley einen guten Abschluss (16.), Fabio Baldé nach einer Flanke von Dompé die erste Großchance der Partie: Nahuel Noll parierte dessen Schuss stark (21.).

Drei Minuten später hatte Fürths Keeper dann aber Glück, dass Sebastian Schonlau den Ball über das Tor jagte, nachdem Noll ihn im Zweikampf mit Glatzel hatte fallen lassen.

In der Folge beruhigte sich die Partie - und in der 41. Minute stellte Klaus die Partie ein Stück weit auf den Kopf. Nach einem langen Einwurf von der linken Seite verlängerte Noel Futkeu per Kopf, ehe Klaus den Ball im zweiten Anlauf aus kurzer Distanz unter die Latte nagelte. Für den Torschützen, im Winter zur Spielvereinigung zurückgekehrt, war es eine Erleichterung - zuvor war er bei 41 Versuchen ohne Treffer geblieben. Bis zu jener 41. Minute ein Liga-Rekord der traurigen Sorte.

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Klaus kontert Dompé mit zwei Treffern

Hatte der HSV vor der Pause keine Antwort mehr auf den Rückstand, folgte diese kurz nach Wiederbeginn. Dompé zog einen Freistoß aus halbrechter Position über die Fürther Mauer und Noll patzte schwer. Auf der Linie bugsierte er den Ball in den eigenen Winkel (50.).

Wenig später aber waren die Gastgeber wieder vorne, weil Mikelbrencis ein mindestens ebenso großes Geschenk verteilte. Im eigenen Strafraum vertändelte er zunächst gegen Branimir Hrgota den Ball und traf den Schweden dann leicht am Fuß. Strafstoß! Klaus versenkte den Ball souverän (57.) und schnürte, jetzt im Flow, nur sechs Minuten später den Dreierpack, als er einen Abpraller von der Strafraumkante in die Maschen jagte.

Glatzels Tor zu wenig

Das Ende aller Schalen-Träume des HSV? Noch nicht ganz. Denn Glatzel verkürzte zunächst mit einem schmeichelhaften Elfmeter (67.). Hrgota hatte Schonlau bei einer Ecke leicht an der Schulter gehalten.

Die Hamburger warfen alles nach vorne, mehr als einen Lattentreffer des kurz zuvor eingewechselten Selke (75.), einen guten Abschluss Dompés (90.+1) sowie einen aberkannten Treffer von Toptorschütze Selke (90.+6) in der Nachspielzeit aber brachten sie nicht mehr zustande. Der Frust aber währte nur kurz, dann stimmten sich Fans und Mannschaft schon wieder gemeinsam auf die Aufstiegs-Feier am Montag ein...

34.Spieltag, 18.05.2025 15:30 Uhr

Greuther Fürth

3

Hamburger SV

2

Tore:

  • 1:0 F. Klaus (41.)
  • 1:1 Dompé (50.)
  • 2:1 F. Klaus (57., Foulelfmeter)
  • 3:1 F. Klaus (63.)
  • 3:2 Glatzel (67., Foulelfmeter)

Greuther Fürth: Noll - G. Jung, Quarshie, Itter - Asta (83. Meyerhöfer), M. Dietz, Consbruch (60. Green), John (76. Gießelmann) - F. Klaus, Hrgota - Futkeu (76. Srbeny)
Hamburger SV: Heuer Fernandes - Mikelbrencis (70. Richter), Schonlau, Elfadli, Muheim - Meffert (82. Rössing-Lelesiit) - Karabec (70. Selke), L. Reis - Baldé (70. Sahiti), Glatzel, Dompé
Zuschauer: 16126 (ausverkauft)

Weitere Daten zum Spiel

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Dieses Thema im Programm:

Sportclub | 18.05.2025 | 22:50 Uhr

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HSV

2. Bundesliga

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